Die Philosophie des Tintenzirkels

Der Tintenzirkel ist ein elitäres Forum – das wird oft im negativen Zusammenhang verwendet, aber für uns ist das ganz klar etwas Positives: Wir nehmen nur die Besten. Die Frage ist nur, wie man das definiert. Für den Tintenzirkel ist Elite keine Frage von Publikationen – wir freuen uns, wenn einer unserer Autoren mit einem neuen Buch auf den Markt kommt, aber es ist kein Kriterium für Aufnahme oder Ablehnung. Jeder hat einmal klein angefangen, und wichtiger ist für uns, dass ein Bewerber sich weiterentwickeln will, als dass er seine Publikationsliste vorlegen müsste. Im Gegenteil, wer in seiner Bewerbung nur von seinen Veröffentlichungen spricht und nicht von sich selbst, an den geht eine Absage schon fast per Autoresponder raus – der Tintenzirkel ist keine Werbeplattform und will auch keine werden.

Was meinen wir dann mit Elite? Für uns sind unsere Mitglieder die besten, spannendsten, nettesten, interessantesten, informativsten, lustigsten Menschen. Bücher schreiben keine Forenbeiträge. Menschen tun es, und darum interessiert uns immer der Mensch hinter dem Buch. Wir wünschen uns Mitglieder, die etwas mitzuteilen haben, und wer von uns eine Zusage bekommt, soll nicht das Gefühl haben, sich irgendwo in einer Ecke verkriechen zu müssen und nur stumm die Beiträge der anderen zu lesen – dafür muss man kein Mitglied werden! Wenn wir jemanden aufnehmen, dann, damit er ein vollwertiges Mitglied unserer Gemeinschaft ist, damit wir gemeinsam etwas auf die Beine stellen können.

Wir haben strenge Aufnahmeregeln, und gut jede zweite Bewerbung lehnen wir ab – meistens, weil wir das Gefühl haben, dass sich der Bewerber keine Mühe gegeben hat oder die Aufnahmeregeln nicht gelesen. Was wir suchen, sind Leute, die wirklich ein Teil des Tintenzirkels sein wollen und die nicht nach zwei Wochen wieder verschwinden – Konsistenz ist uns wichtig, und auch, dass unsere Mitglieder lange bei uns bleiben. Mit den Hürden, die wir aufstellen, versuchen wir diejenigen rauszusortieren, denen die Mitgliedschaft nicht so wichtig ist – und die Trolle. Das heißt nicht, dass im Tintenzirkel nicht ab und an tüchtig die Fetzen fliegen, aber zwischen einer Meinungsverschiedenheit und blinden Pöbeleien liegen Welten.

Im Tintenzirkel können fortgeschrittene Hobbyschreiber – wir nehmen niemanden auf, der erst seit zwei Wochen schreibt, sondern setzen voraus, dass das Schreiben mit Interesse und Ernsthaftigkeit betrieben wird – und Profis auf Augenhöhe diskutieren, ohne dass die einen das Gefühl haben müssen, von oben herab behandelt zu werden, während die anderen nicht als ewiger Quell der Weisheit angezapft und ausgesaugt werden wollen. Es gibt Hilfestellung für alle, die Hilfe benötigen, doch das soll in erster Linie eine Hilfe zur Selbsthilfe sein. Entwickeln muss sich jeder alleine, und vorgekaute Antworten bringen niemanden weiter. Man muss kein Profi sein, um professionell zu arbeiten.

Der Tintenzirkel ist sicher nicht für jeden etwas. Aber wer bereit ist, sich auf uns, unsere Regeln und Gemeinschaft einzulassen und ein Stück von sich selbst einzubringen, der findet im Tintenzirkel nicht nur Themen, welche die ganze Bandbreite des Autorenlebens abdecken, sondern vor allem auch Freunde. Wir nehmen nur die Besten. Und darauf sind wir stolz.