Das Geheimnis des Mahagonibaums

von Sabrina Železný
vorgestellt von Tanja Rast

Eine Liebe in Peru
Für Blanca geht ein Traum in Erfüllung: Sie wird nach Peru reisen, um dort Fotografie zu studieren. Als ihre Großmutter ihr zum Abschied ein Bild der eigenen Mutter schenkt und sie bittet, herauszufinden, wohin Guadalupe in den Wirren des zweiten Weltkriegs verschwand, ahnt Blanca nicht, auf welch tragische Geschichte sie stoßen wird – von Verrat, Hoffnung und einer Liebe, die alles überwindet. Eine alte Schuld, ein exotisches Land, das voller Rätsel steckt, und eine starke junge Frau auf der Suche nach ihren Wurzeln.

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Wenn wir ein fertiges Buch in Händen halten, vor dem Kauf den Klappentext lesen und in die ersten Seiten hineinstöbern, hat dieses Buch eine eigene Geschichte von seiner Entstehung bis zur Veröffentlichung durchlaufen. Gerade hier – in einem Autorenforum – wird uns mitunter ein Blick auf diese Geschichte um das Buch offenbart.

Im Juni 2013 bekam ich die wundervolle Gelegenheit, einer Idee beim Schlüpfen zuzusehen, und tatsächlich habe ich „Das Geheimnis des Mahagonibaums“ bis zur Veröffentlichung begleiten dürfen. Doch alles begann mit dem Exposé, das im Juni seinen allerersten Auftritt bei mir hatte, zum ersten Mal die Idee jemand anderem als nur Sabrina zeigte. Ich habe tatsächlich noch meine Kopie mit meinen Anmerkungen, wo ich Verständnisprobleme hatte, und ich habe auch meine Gefühle festgehalten, wie ich auf einige Schlüsselszenen reagiert habe. Schon in dieser ersten, sehr knappen Form faszinierte die Geschichte mich.

Sabrina beschreibt Südamerika, die selbst mir mittlerweile ein wenig vertraute und doch so faszinierend fremde Stadt Arequipa in Peru. Obwohl sie mehrfach monatelang vor Ort war und vieles erkundete, verkommen ihre Geschichten nicht zu Reiseführern mit den berüchtigten eingestreuten Touristenbeschreibungen. Peru lebt in ihren Geschichten, und ich als Leserin spüre die Sonne, rieche die exotischen Pflanzen, höre den Río Chili rauschen und friere bei nächtlichen Minusgraden. Doch in „Das Geheimnis des Mahagonibaums“ findet mehr zusammen. Echos aus der Geschichte nicht nur Südamerikas, sondern auch aus der Vergangenheit Deutschlands, denn von dort stammt die junge Protagonistin Blanca, die vielleicht primär nach Arequipa aufbricht, um an der Akademie für Photographie mehr über ihre Leidenschaft zu lernen, die aber auch mit einem persönlichen Anliegen zu ihrer eigenen Herkunft und Geschichte nach Südamerika kommt. Denn Blancas Urgroßmutter stammt aus Arequipa und gilt als verschollen. Und damit sind wir mitten im Geheimnis, alle Zutaten sind beisammen.

Im September 2013 habe ich die erste Leseprobe, die von Sabrinas Agentur an Verlage gegeben wurde, durchgelesen, mit Kommentaren versehen und jede Zeile genossen. Sabrina versteht es, so viel mit Licht und Farben zu arbeiten, wenn sie beschreibt. Das Kloster Santa Catalina, die Tagebucheinträge, die Dachterrassen, die Straßen und Gebäude. Arequipa ist mehr als nur eine exotische Kulisse, es lebt und atmet in dieser Geschichte. Nirgendwo sonst hätten Blancas Suche und die erstaunlichen Mosaiksteine, die sie zusammenträgt, ihren Platz finden können.

Ende November rief der erste interessierte Verlag nach mehr, das Vertragsangebot schneite als vorweihnachtliche Freudenbotschaft bei Sabrina hinein, und im Januar 2014 war es dann soweit: Vertrag unterzeichnet, Deadline gesetzt. Und ich war immer noch mitten dabei. Im Mai habe ich den ganzen Roman gelesen, die Abweichungen zum Exposé gefunden und teilweise vor lauter Spannung ganze Kapitel zweimal lesen müssen, weil ich beim ersten Mal ganz vergessen habe, dass ich doch die Betaleserin bin, die auf Fehlerchen zu achten hat!

Ein Jahr später ist „Das Geheimnis des Mahagonibaums“ im Aufbau Verlag erschienen, vorher konnte ich noch gemeinsam mit Sabrina das wunderschöne Cover feiern.

Wer eintauchen möchte in eine fremde Welt und diese besser kennenlernen, wer Blanca auf der Suche nach ihrer eigenen Vorgeschichte folgen und dabei auf große und kleine Geheimnisse stoßen möchte, wird hier fündig.